Dune (2021)

Buchadaptionen sind nicht immer einfach, und diese Geschichte von Frank Herbert auf die Leinwand zu bringen war bislang ein vergebliches Unterfangen. Hier nun ein neuer Anlauf vom kanadischen Regisseur Denis Villeneuve.Die Buchvorlage ist lang, die Welt in der sie spielt komplex mit vielen politischen, spirituellen und ökonomischen Details über die man alleine einen stundenlangen Film machen könnte.

Bekanntester Versuch den Kampf um Arrakis auf die Leinwand zu bringen ist wohl die Verfilmung unter der Regie von David Lynch aus dem Jahr 1984. Vom Studio zurechgeschnitten und vom Regisseur zuweilen recht eigenwillig interpretiert ist der Film zumindest ein Spektakel für sich geworden. Spätestens nach dem Versuch war man sich sicher, den Stoff ähnlich schlecht verfilmen zu können wie den Herrn der Ringe.

Als kleine Anmerkung, ich habe zu diesem Film keinen Trailer gesehen, keinen Vorbericht, nur die Erwähnung eines Arbeitskollegen hat mich neugierig gemacht, und die Tatsache, dass mich eine Pandemie recht lange vom Kino ferngehalten hat. So unbelastet gehe ich selten in einen Film.

Der Strand ist toll, aber wo ist das Meer?

Es traf mich dann auch unvorbereitet, dass dieser Film nicht über die gesamte Strecke geht, sondern nur über ca. ein drittel der ursprünglichen Dune Geschichte. Dies macht Sinn, die gesamte erste Triologie in einen Film zu bringen kann nicht funktionieren.

Der Film nimmt sich hinreichend Zeit einige der politischen und spirituellen Querverbindung im Duneuniversum zu erklären, immer in kleinen Dosen kann der Zuschauer so aufnehmen welche Gruppen es gibt und welche Ziele diese verfolgen. Meines Erachtens waren die Erklärungen detailreich genug und denoch elegant in der Gesamthandlung eingebettet. Natürlich ist schwer zu sagen ob dies für Dune Neulinge genug ist, ich habe genug Vorwissen um Lücken zu füllen, mir sind aktiv keine aufgefallen. An dieser Stelle folgt der Film der Idee „Show, don’t tell

Die Handlung kurz in einem Absatz erklärt, wer sich überraschen will überliest dies hier jetzt. Im Duneuniversum will der Imperator mit Hilfe des Hauses Harkonnen das ihm gefährlich werdenden Haus Atreides loswerden. Der Plan sieht vor den Atreides die Kontrolle über Arrakis zu übergeben, wo das für die Raumfahrt benötigte Spice abgebaut wird. Sobald das Haus Atreides dorthin umgezogen ist wird in einer konzentrierten Aktion das Haus Harkonnen mit Hilfe der Elitesoldaten des Imperators, den Sardaukern, das Haus Atreides ausgelöschen. Ebenfalls involviert in diesen Verrat sind die Bene-Gesserit, ein spiritueller Orden die mittels eines geheimen Eugenikprogrammes den Kwisatz Haderach heranzüchten will, und Paul Atreides und seine Mutter, ebenfalls eine Bene-Gesserit sollen nach Willen des Ordens nicht bei dem Angriff sterben. Auf Arrakis sind die Ureinwohner, die Fremen, erbitterte Feinde der Harkonnen, mit denen die Atreides versuchen diplomatischen Kontakt aufzunehmen, und zu denen Paul und seine Mutter fliehen.

Visuell ist der Film beeindruckend, nicht nur von der rein technischen Umsetzung, auch das Design der Örtlichkeiten fügt sich harmonisch in die Gesamtwelt ein. So sieht man altägyptische und aztekischen Einflüsse, die Technologie wirkt passend zum Rest ohne diese zu sehr in den Vordergrund zu stellen, oder zu viele Details zu erklären.

Dies alles gibt den Charakteren Raum sich zu entfalten, ist doch Dune massgeblich die Heldenreise von Paul Atreides auf dem Weg zum Kwisatz Haderach.

Der Film fängt das Buch besser ein als bisherige Versionen, und wenn der Film etwas arg klischeehaft mit den Worten „Das war erst der Anfang“ zu seinem Ende kommt, will man tatsächlich eine Fortsetzung.

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