Der Versuch der Menschheit seine selbstverschuldeten Probleme zu verkleinern, wortwörtlich gemeint, kann nach diesem Film als gescheitert betrachtet werden.
Die Idee, ein norwegischer Forscher entwickelt eine Methode um Lebewesen ungefähr um den Faktor 13 zu verkleinern. Nun kann man die Menschheit verkleinern und schon erhöht sich die Anzahl Ressourcen und die Wohnfläche um einiges.
Das wäre ein interessantes Thema für einen Film, und zumindest zum Anfang wird über den ganzen Vorgang mit einiger Detailverliebtheit gesprochen. Das man Zahnfüllungen und andere nichtorganische Materialien vor der Schrumpfung dem Körper entnehmen muss, dass die immer noch große Fauna von den Minisiedlungen ferngehalten werden muss, dass man durch das weniger an Ressourcen mit weniger Geld, deutlich weiter kommt in kleinform, was allerdings bedingt, dass viele groß bleiben und entsprechend große Mengen herstellen die dann in kleineren Portionen verteilt werden können, was auch die erste große Sollbruchstelle dieser Idee ist, und auch darauf geht der Film zu Anfang ein.
Der Missbrauch der Technologie wird ebenfalls kurz aufgeworfen, wenn zum Beispiel afrikanische Diktatoren rivalisierende ethnische Gruppen schrumpfen lassen, um sie loszuwerden. Zwergenaufstand ist deutlich leichter kontrollierbar.
Als kleines Mädchen wollte ich schon immer so eine Puppenstube.
Man könnte nun meinen, super, der Film befasst sich also mit einer faszinierenden Idee und den sozialökonomischen und politischen Auswirkungen anhand des Beispiels des Protagonisten. Damit befasst sich der Film dann auch kaum, spielt die Grundidee des Films nach dem ersten Akt eigentlich kaum eine tiefere Rolle.
Das ist zwar schade, aber zumindest können wir uns an Christoph Waltz Auftritt als Dušan Mirković erfreuen. Der ist Nachbar unseres Protagonisten Paul, gespielt von Matt Damon, der eigentlich mit seiner Frau die Schrumpfung machen wollte, um mit dem Gesparten in kleiner Form zu kleinen Kosten ein besseres Leben zu erreichen. Seine Frau bekommt genau am Schrumpftag kalte Füße, und Paul ist nun winzig, und hat eine teure Scheidung später ein noch jämmerlicheres Leben.
Danach ist die gesamte Rahmenhandlung um das Downsizing nur noch Hintergrundrauschen. Der Film kümmert sich nur noch um Paul, wie seine neuen Bekanntschaften sein Leben beeinflussen und geht in schönster Sitcom Manie zu Ende.
Das ich darauf nicht näher eingehe hat nichts damit zu tun, dass ich den Artikel downsizen möchte, es ist einfach nur eine Geschichte, die man schonmal gesehen hat, das Setting wird verschenkt, die Story ist vorhersehbar und generisch, die Sozialkritik in dem Film kommt über oberflächliches nicht hinaus.
Downsizing ist ein phasenweise unterhaltsamer Film, nicht mehr und nicht weniger. Extrapunkt für Christoph Waltz.