Anime Serie gibt es in vielen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Diese hier ist quasi der McDonalds unter den Anime-Serien, Amerikanisch, kalorienreich, macht aber nicht satt.
Cowboy Bebop ist der wohl am besten an den amerikanischen Markt angepasste Anime den man in Japan je gebastelt hat. Perfekt vermarktbar von der Musik, also Jazz und Blues, über das westlich anmutende Szenario bis hin zum Cowboy im Titel. Hinzu kommen eine Vielzahl Referenzen und Hommagen an diverse Filme und Filmgenres, sei es der Film Noir, Alien oder Desperado.
Im Wesentlichen kreist die Handlung um die vier Hauptcharaktere der Serie, und kreisen ist das richtige Wort, denn viel mehr passiert eigentlich nicht, das ganze kreist herum in vielen teils hektisch wirkenden Einzelepisoden. Das ist durchaus unterhaltsam, und es wird versucht einen übergreifenden Handlungsbogen zu erstellen, nur irgendwie zuwenig, speziell mit Blick auf das Ende. Nehmen wir mal einen Blick auf die primären Protagonisten.
Da wäre da zunächst mal Spike Spiegel, ein Mann mit schlechter Einstellung und einer tragischen Vergangenheit der Frieden vor den Dämonen die ihn jagen sucht. Kopfgeldjäger ist er, um zu überleben und weil es ihm eine relative Freiheit gibt.
Sein Partner ist Jet Black, ein Mann mit schlechter Einstellung und einer tragischen Vergangenheit der Frieden vor den Dämonen die ihn jagen sucht. Kopfgeldjäger ist er, um zu überleben und weil es ihm eine relative Freiheit gibt.
Etwas später schließt sich ihnen eine Frau an, Faye Valentine, eine Frau mit schlechter Einstellung und einer tragischen Vergangenheit die Frieden vor den Dämonen die sie jagen sucht. Kopfgeldjäger ist sie, um zu überleben und weil es ihr eine relative Freiheit gibt.
Ja, die Serie bewegt sich wie die Krabbe, nie vorwärts, kann ich die Kanne wieder weglegen? Ed rettet die Serie, aber wer rettet Ed?
Als vierter Charakter und bedauerlich spät in die Serie gekommen ist da noch Ed, ein junges Mädchen, Freigeist und Hackerin, genial, verrückt, verspielt und die Brise frische Luft die dieser Serie sehr gut tut.
Die ersten 23 Folgen sind meist ungebundene Einzelepisoden, wenige haben Bezug auf den zu Anfang angedeuteten Handlungsbogen. So jagen die Kopfgeldjäger den Preis der Woche, nur um ihn am Ende meist nicht zu bekommen. Anfangs meist mit vollen Fokus auf Spike, erst im Laufe der Serie dürfen die anderen mal im Mittelpunkt der Folge stehen. Wenngleich weder Animationsqualität noch Kurzweiligkeit der Einzelfolge in den meisten Fällen Anstoß zur Kritik gibt, es fehlt der letzte Kick.
Diesen letzten Kick gibt es dann mit dem Ende, mitten dahin wo es weh tut. In einem unglaublich abrupt wirkenden Stakkato wird in den letzten drei Folgen die Serie abgewickelt. Dieses schnelle Ende bezogen auf den übergreifenden Handlungsbogen passt so gar nicht in den gemütlich dahinspielenden Charakter der Serie. Gemütlich im Sinne von Charakter und Rahmenhandlungsentwicklung, die Einzelfolgen sind wie erwähnt recht hektisch und temporeich. Meist nimmt sich die Serie auch erfrischend unernst und all dies verliert sie in den letzten drei Folgen völlig.
Cowboy Bebop ist sicher nicht schlecht, allerdings völlig überbewertet. Ein gutes Beispiel für eine sinnvolle Mischung aus „one-shots“ und Handlungsrelevante Episoden wäre Ghost in the Shell – Stand alone Complex, ein mieses Beispiel wäre Cowboy Bebop.